Lorenz-Günther Köstner und der Traum von einem Traditionsverein

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Jeder Verein darf sich wahrlich glücklich schätzen einen Lorenz-Günther Köstner in seinen eigenen Reihen haben zu dürfen. Seit Oktober 2012 hatte er durchaus erfolgreich als Interimstrainer des VfL Wolfsburg gewirkt. Er musste den erfolglosen Felix Magath als Trainer beerben. Pünktlich zum Jahreswechsel ist nun publik geworden, dass der Nürnberger Dieter Hecking neuer Trainer des VfL Wolfsburg wird. Damit muss Köstner wieder dahin zurückkehren, wo er hergekommen ist. In die U23, die in der viertklassigen Regionalliga Nord kickt.

Nach 2010 ist Köstner damit schon zum zweiten Mal beim Werksklub eingesprungen und dies durchaus erfolgreich, denn aus neun Spielen gelangen in einer schwierigen Situation immerhin 14 Punkte und der Einzug ins DFB-Pokalviertelfinale. Übernommen hatte der ehemalige Bundesligatrainer vom 1. FC Köln und der SpVgg Unterhaching den Verein mit fünf Punkten am Tabellenende. Im Gespräch mit „DFB.de“ äußert sich Köstner über die markanten Unterschiede zwischen Bundesliga und Regionalliga und wie seine Ambitionen für das neue Jahr lauten.
Für viele Fußballtrainer mag die Zurückstufung von der Bundesliga in die Regionalliga ein enormer Rückschritt bedeuten, der auch ein wenig am Selbstbewusstsein kratzen könnte. Köstner jedoch agiert souverän, da er Charaktereigenschaften besitzt, die unbezahlbar erscheinen, wie er gegenüber „DFB.de“ deutlich werden lässt: „Ich hatte bei den Profis eine sehr intensive Zeit. Jetzt freue ich mich wieder auf meine Tätigkeit bei der U23. Ich werde mit der gleichen Einstellung weitermachen. Die Liga hat da noch nie eine Rolle gespielt.“ Über die Zeit beim Bundesligateam weiß er folgendes zu berichten: „Ich bin sehr zufrieden. Ich hatte die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz übernommen, nun beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz sieben Punkte. Im DFB-Pokal steht der Vf
L im Viertelfinale. Wichtig für mich war, dass ich dem neuen Trainer eine Mannschaft in einer Verfassung und Position übergebe, auf denen er aufbauen kann.“
Sehr vorteilhaft ist durchaus die Tatsache zu benennen, dass ein guter Kontakt zwischen ihm und Dieter Hecking vorherrscht. Gut auch die Tatsache, dass sich beide Spieler schon aus der Vergangenheit kennen: „Wir haben mehrfach telefoniert und die wichtigsten Dinge geklärt. Alles andere wird sich im Laufe der Zeit einspielen. Ich kenne Dieter Hecking schon recht lange, Anfang der 90er-Jahre war er mein Spieler bei Hessen Kassel. Ich bin sicher, dass wir gut zusammenarbeiten werden.“
Köstner ist bodenständig und zeigt sich absolut nahbar, denn auch er weiß, dass die U23 irgendwie auch seine Mannschaft gewesen ist. Deshalb war er stets bestens informiert, wenn es um die Befindlichkeiten und vor allem Kontakte zu seinen alten und nun wieder neuen Kicker gegangen ist. Dies macht er deutlich, wenn er sagt: „Mein Co-Trainer Alexander Strehmel und ich haben den Kontakt nie abreißen lassen. Wir waren - wenn es die Zeit erlaubte - mehrmals pro Woche beim Training und haben danach mit den Spielern und Trainern gesprochen.“
Über die existenten Unterschiede zwischen den Profis und der zweiten Mannschaft weiß er folgendes zu berichten: „Der Trainingsumfang unterscheidet sich kaum. Die Profis sind den U23-Spielern aber in Bereichen wie Schnelligkeit, Dynamik, Passschärfe und auch Persönlichkeit voraus. Ich sage meinen jungen Spielern, dass sie sich diese Substanz antrainieren müssen, um den Sprung zu schaffen. Manchmal kommt es vor, dass Profis bei uns mittrainieren. Dieser Anschauungsunterricht ist sehr wichtig für die Talente. Als Trainer muss man bei gestandenen Bundesligaprofis eine andere Ansprache wählen als bei U23-Spielern. Ganz entscheidend ist aber dabei, dass man stets authentisch bleibt.“
Sein ehemaliger Spieler Rüdiger Ziehl hat Köstner seit Oktober als Interimstrainer ersetzt. Über dessen Arbeit weiß Köstner zu urteilen: „Sie haben das sehr gut gemacht. Wir hatten Rüdiger Ziehl vor einigen Jahren als gestandenen Spieler verpflichtet, weil es sportlich und menschlich passte. Leider hat er sich verletzt und musste seine aktive Karriere beenden. Seine neue Rolle hat er nun gut ausgefüllt. Er war die richtige Lösung, weil er genau wusste, wie wir arbeiten.“ Und hat sich zum Ziel für die restlichen Spiele in der Rückrunde gesetzt: „Es kommt in erster Linie darauf an, die einzelnen Spieler und die Mannschaft weiterzuentwickeln. Vor der Saison waren 15 Zugänge zu uns gekommen. Um sich zu finden, geht meistens eine halbe Spielzeit vorbei. Ich bin deshalb davon überzeugt, dass wir uns in der Restrunde noch besser präsentieren werden. Unser Ziel ist es, noch Plätze zu klettern.“
Der Aufstieg in die 3. Liga wäre sicherlich für den Fußballstandort Wolfsburg extrem hilfreich. Dennoch gibt es mit dem Traditionsklub Holstein Kiel einen klaren Aufstiegsfavoriten. Dies ist auch Köstner bewusst: „Es ist für mich keine große Überraschung, dass Holstein Kiel die Tabelle anführt und bereits zwölf Zähler vor uns liegt. Die Mannschaft ist gespickt mit gestandenen Regionalligaspielern. Ich gehe davon aus, dass die Kieler ihren Lauf durchhalten können. Trotzdem - und das sage ich meinen Spielern immer - lohnt sich das Weiterkämpfen. Ein Spieler aus einer erfolgreichen Mannschaft ist schließlich immer auch interessanter für andere Klubs.“
Gleichzeitig macht er auch deutlich, dass momentan kein konkretes Interesse besteht, dass er bei einem höherklassigen Team wieder als Cheftrainer einsteigen könnte. Dennoch pflegt Köstner einen Traum, den er „DFB.de“ verraten hat: „Das ist momentan für mich kein Thema. Es gibt keine Anfragen. Und wenn es eine geben würde, müsste schon alles passen. Dazu gehören unter anderem Dinge wie die Übereinstimmung bei den sportlichen Zielen. Die Lust und die Energie, eine Aufgabe bei einem Traditionsklub anzugehen, schlummern nach wie vor in mir.“


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Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: VfL Wolfsburg U23; Köstner; Magath; Hecking; Ziehl
Datum: 03.01.2013 16:51 Uhr
Url: http://www.4-liga.com/nachrichten-lorenz-guenther-koestner-und-der-traum-von-einem-traditionsverein-3424.html
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